Ubi laboratur - Priestertreffen im Haus Nazareth

Quelle: Distrikt Deutschland

Dreimal pro Jahr ziehen sich nahezu alle Priester gleichzeitig für wenige Tage zurück. Einmal steht ein Ausflug an, zweimal ein Priestertreffen, bei dem gemeinsame Arbeit auf dem Programm steht. 

Aktuelle und konkrete Fragen aus dem Apostolat und dem Leben der Priester werden dort besprochen, diskutiert und gemeinsam wird um Antworten gerungen. Die offene Diskussion hilft, die Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, Einheit herzustellen wo dies nötig ist und Freiheit dort zu lassen, wo die Situation es erfordert. 

Fragen der Theologie, insbesondere der Moraltheologie, werden vertieft. Schon das Kirchenrecht verpflichtet die Kleriker zum Studium: „Die Kleriker haben auch nach Empfang der Priesterweihe die theologischen Studien weiter zu betreiben und eifrig nach jener festen Lehre zu streben, die in der Heiligen Schrift begründet, von den Vätern überliefert und von der Kirche allgemein angenommen ist und wie sie in den Dokumenten, vor allem der Konzilien und der Päpste, festgelegt ist“ (Can. 279 § 1). Jeder Priester setzt (hoffentlich) diese Vorschrift in die Tat um. 

Angeregter und nicht selten gewinnbringender aber ist das gemeinsame Erarbeiten und Diskutieren einzelner Themen. So steckten die Priester des Distrikts Deutschland vom 23. bis 25. April die Köpfe zusammen und behandelten Fragen des Gemeinschaftslebens und der Moraltheologie. Wie können wir die Vorgaben unserer Oberen besser im Prioratsleben umsetzen? Wer kann die Gläubigen von der Sonntagspflicht dispensieren? Unter welchen Umständen? Was ist mit Menschen, die seit Monaten oder Jahren nicht mehr die Messe besuchen? Und so weiter....

Bei den gemeinsamen Diskussionen gilt das Wort des hl. Augustinus: Ubi amatur, non laboratur. Aut si laboratur, labor amatur. Frei übersetzt: Wo man liebt, ist es nicht mühsam. Und selbst wenn es mühsam ist, liebt man doch die Mühe.