„Der Vorsehung folgen, nicht vorausgehen!“ – Drittordenstreffen Porta Caeli 2024

Quelle: Distrikt Deutschland

„Alles neu macht der Mai“ – das gilt nicht nur für Wald und Flur, sondern auch für den Dritten Orden. Erstmals wurden die Treffen nämlich in Nord und Süd unterteilt, wobei der Süden vom 03. – 05. Mai 2024 den Anfang machen durfte. Der Norden trifft sich vom 11. – 13. Oktober im Haus Nazareth, die Anmeldung ist unter anderem unter www.apostolat.fsspx.de möglich. Auch hier gilt die alte Bauernregel: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“!

So trafen sich im Süden insgesamt 28 Mitglieder wohlgestimmt in Porta Caeli, um insbesondere den Geist des Dritten Orden im schönen Schwarzwald zu erneuern und zu stärken. Mit Freude wurde die Anwesenheit des Distriktoberen Pater Stefan Pfleger zur Kenntnis genommen.

Wie üblich, wurde freitags um 18:30 Uhr im Rahmen einer von Pater Kasteleiner, dem Präses des Dritten Orden in Deutschland, gelesenen hl. Messe zuerst dem lieben Gott die Ehre gegeben, um dessen Segen für die folgende Tage auf die Gemeinschaft herabzurufen.

Nach dem anschließenden Abendessen gab es noch die Gelegenheit, sich in gemütlicher Runde auszutauschen und insbesondere die vielen neuen Gesichter näher kennenzulernen. Nach gesungener Komplet begab man sich zur Nachtruhe.

„Morgenstund hat Gold im Mund“: Unter diesem Motto wurde am Samstagmorgen um 06:50 Uhr die Prim rezitiert, anschließend von Pater Kasteleiner die hl. Messe zelebriert. Nach dem Frühstück folgte ein Vortrag von Pater Pfluger mit der Überschrift: „Der Vorsehung folgen, nicht vorausgehen“.

Im Folgenden erschloss der Distriktobere den Terziaren mittels zahlreicher Beispiele die Haltung Erzbischof Lefebvres zur göttlichen Vorsehung. Dieser wollte keinen eigenen Ideen folgen, sondern in allem ausschließlich dem heiligen Willen Gottes entsprechen. Das zeigte sich insbesondere in der Entstehung und Entwicklung der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX).

Die ersten Schritte begannen mit dem vorzeitig beendeten geplanten „Ruhestand“ nach dem durch modernistische Strömungen verursachten Rücktritt als Generaloberer der Väter vom Heiligen Geist. Von verzweifelten Priesteramtskandidaten förmlich bedrängt, suchte Erzbischof Lefebvre nach Möglichkeiten, diesen eine traditionelle Priesterausbildung zu ermöglich, was bekanntermaßen in der von der Kirche in Persona des damaligen Ortsbischofs von Fribourg (CH) approbierten Gründung der FSSPX mündete – ein selbst für unseren verehrten Gründer überraschendes Resultat! Auch wenn das moderne Rom nichts mehr davon wissen will: Die FSSPX ist ein Werk der katholischen Kirche!

Mit schmerzhaftem Erstaunen hörten die Terziaren im Weiteren, wie die Bemühungen des Erzbischofs, mit Rom einen Modus auszuhandeln, welcher den Fortbestand der FSSPX mit ihrer traditionellen Prägung garantieren würde, mit Verzögerungstaktiken seitens der römischen Stellen immer wieder konterkariert wurden. Schließlich fasste Erzbischof Lefebvre nach langer reiflicher Überlegung den Entschluss, die Zukunft der katholischen Tradition mittels der Weihe von vier Weihbischöfen zu sichern. Um auch hier der göttlichen Vorsehung sicher zu folgen, war sich der Gründer der FSSPX nicht zu schade, bei einfachen Priestern oder sogar auch Laien Rat einzuholen. Den Demütigen gibt Gott seine Gnade!

Im Anschluss an den Vortrag des Distriktoberen fand man sich zum Mittagstisch zusammen, gefolgt von der Möglichkeit der Rekreation in der schönen Natur des Schwarzwaldes sowie zur Beichte und Aussprache. Hierfür stand dankenswerter Weise auch Pater Pfluger zur Verfügung.

Nachmittags folgte der erste Vortrag von Pater Kasteleiner zu einem zentralen Thema der Spiritualität Erzbischof Lefebvres: „Das Geheimnis unseren Herrn Jesus Christus“. Hierzu stellte der Präses den Terziaren folgende Kernaussagen vor Augen:

 

  • Jesus ist der Mittelpunkt in Zeit und Ewigkeit. Das genügt!
  • Jesus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Als Gott gebührt im Allezeit Lob, Dank, Anbetung und Sühne. Er ist als Mensch unser Erlöser und Freund geworden, aber nicht unser „Kumpel“! Stets müssen wir uns ihm, trotz der inneren Vertrautheit, zu welcher er uns insbesondere bei der hl. Kommunion einlädt, mit Ehrfurcht nähern.
  • Das menschgewordene Wort hat alle sichtbaren und unsichtbaren Dinge erschaffen. Alles ist sein Eigentum, alle Lebensbereiche des Menschen müssen deshalb konsequenter Weise auf Ihn ausgerichtet werden. Es gibt hiervon weder für den einzelnen Menschen noch die Familien, den Staat oder Völker einen Dispens!
  • Außerhalb der katholischen Kirche, deren Gründer und mystisches Haupt Jesus Christus ist, gibt es kein Heil. Wer der wahren Kirche aufgrund eines unüberwindlichen Irrtums ferne steht und trotzdem gerettet wird, wird allein durch die katholische Kirche gerettet. Es gibt keinen anderen Heilsweg: „Ohne mich könnt Ihr nichts tun“!
  • Alles, was der Mensch mit freiem Willen wirkt, geschieht für oder gegen Gott. Eine „Grauzone“ ist nicht existent!

Im Anschluss begab man sich zum Abendessen. Auch dieser Abend war der Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch in gemütlicher Runde gewidmet und wurde mit der gesungenen Komplet beschlossen.

Wie schon am Samstag begann der Sonntag mit der Prim und fand mit einem gesungenen Amt seine Fortsetzung. Zur großen Freude der anwesenden Gemeinschaft wurde dabei ein neues Mitglied in den Dritten Orden aufgenommen. Deo Gratias!

Es folgte das Frühstück sowie der letzte Vortrag von Pater Kasteleiner. Mit einer Sakramentsandacht dankte die Gemeinschaft dem lieben Gott anschließend in gebührender Weise für die verflossenen Tage der Gnade. Nach dem Mittagessen fand das Treffen schließlich seinen Abschluss. Geistig wohl gestärkt zerstreuten sich die Terziaren wieder in alle Himmelsrichtungen. Möge das Treffen im Norden genauso harmonisch und mit der gleichen geistlichen Tiefe gelingen. Dazu gebe Gott seine Gnade!