22 neue Trösterinnen des Heiligsten Herzens Jesu eingekleidet

Quelle: Distrikt Deutschland

Die Kongregation der Trösterinnen des Heiligsten Herzens Jesu wurde von dem italienischen Passionistenpater Basilio Rosati (+1996) ins Leben gerufen und 1961 kirchlich anerkannt. Nach dem Konzil wurde das Mutterhaus nach Vigne (bei Terni in Umbrien) verlegt.

Der Gründer vertraute seine Gründung vor seinem Tod der Priesterbruderschaft St. Pius X. an. Heute ist Pater Emmanuele du Chalard, der 1976 von Erzbischof Marcel Lefebvre geweiht wurde, der priesterliche Rektor der Gemeinschaft.

In Indien leiten die Schwestern ein Waisenhaus, weitere Apostolate in Amerika und Afrika warten auf die Entsendung von Ordensfrauen.

2021 konnte ein ehemaliges Kapuzinerkloster im 10 Kilometer vom Mutterhaus entfernten Narni gekauft werden, das die in den letzten Jahren stark gewachsene Zahl von Novizinnen aufnimmt. 

Die Schwestern legen außer den drei üblichen Gelübden von Gehorsam, Armut und Keuschheit ein viertes Gelübde ab, in dem sie versprechen, das Heiligste Herz Jesu zu ehren und seine Verehrung zu verbreiten. 

Am diesjährigen Herz-Jesu-Fest wurden zweiundzwanzig neue Novizinnen eingekleidet, darunter eine Deutsche und eine Schweizerin. Pater Stefan Pfluger nahm an der Zeremonie als Diakon teil.

 

Die Einkleidung konnte mit Erlaubnis des Ortsbischofs des Bistums Terni-Narni-Amelia in der historisch bedeutenden Kirche San Francesco im Zentrum von Narni stattfinden, wofür Pater Emmanule du Chalard sich zu Beginn seiner Predigt, die Sie hier lesen können, herzlich bedankte. 

 

Liebe Mitbrüder, liebe Gläubige, liebe Schwestern,

dass es hier so viele junge Berufungen gibt, stimmt nachdenklich, und man fragt sich: Wie kommt es, dass diese Mädchen nicht daran denken, eine Familie zu gründen? Es scheint fast etwas unverständlich zu sein, dass eine Frau auf die Mutterschaft verzichtet, die so tief in ihrem Wesen verankert ist. Was ist der Grund dafür? Um es klar zu sagen: Diese Mädchen oder Schwestern verzichten nicht auf ihre Mutterschaft oder haben sie nicht aufgegeben, ganz im Gegenteil; ihre Mutterschaft wird auf eine höhere Ebene erhoben, das heißt, auf eine spirituelle Ebene, die darüber hinaus viel fruchtbarer ist.

Durch ihre Weihe wählen sie unseren Herrn als ihren Bräutigam, um Seelen zum Leben der Gnade, zum göttlichen Leben zu erwecken, damit Männer und Frauen Kinder Gottes werden können. 

Diese geistliche Mutterschaft gibt ihrer Berufung als Frau volle Befriedigung. Was kann es Größeres und Schöneres geben, als ein Leben der Rettung der Seelen zu weihen? Alle Ordensfrauen, ob kontemplativ, semikontemplativ oder aktiv, verwirklichen dies durch ein Leben des Gebets und des Opfers. 

So versteht man besser, was es bedeutet, als Braut gekleidet vor den Altar zu treten. Sie gehen dem Bräutigam Jesus Christus entgegen, um Seelen zu retten.

Die Trösterinnen des Heiligsten Herzens Jesu haben noch eine weitere Besonderheit: Sie beten und opfern für Berufungen und für die Beharrlichkeit und Heiligkeit der Priester. Sie versuchen, sich mehr und mehr mit dem Heiligsten Herzen Jesu zu vereinen, das seine barmherzige und unendliche Liebe zu den Seelen offenbart hat. Deshalb hat unser Herr das Priestertum eingesetzt, damit die Priester nach seiner Himmelfahrt die Gnaden der Erlösung an die Seelen weitergeben können. Der Priester, der ein anderer Christus ist, muss auch das Kreuz tragen, das sein Leben begleitet. Die Schwestern beten und bieten ihr Leben an, um das Priestertum zu unterstützen, damit es seine Mission auf dieser Erde fortsetzen kann.

Dabei werden die Schwestern durch das Beispiel der Muttergottes und ihrer Rolle bei den Priestern ermutigt. Maria wurde zur Mutter der Priester, weil sie die Mutter Jesu ist und das Priestertum eine Teilhabe am Priestertum des Herrn ist, aber auch, weil der Herr zu seiner Mutter am Fuße des Kreuzes sagte: „Siehe da, deinen Sohn“, und zum heiligen Johannes: „Siehe da, deine Mutter“, was sicherlich für alle Getauften, aber besonders für die Priester gilt. Maria hat sich diesen Titel durch ihr Mitleiden, d.h. ihre Vereinigung mit allen Leiden ihres Sohnes, errungen. Wir können sagen, dass die Erfüllung ihres „Fiat“ am Fuße des Kreuzes vollkommen verwirklicht wurde. Dieser heroische Akt Mariens offenbarte ihre vollkommene Heiligkeit.

Die Trösterin des Heiligsten Herzens Jesu muss in gewisser Weise eine geistliche Mutter der Priester sein, die der Demut und dem Opfergeist der Muttergottes folgt. Deshalb erhält die Schwester bei der Zeremonie der Profess das Kreuz, die Dornenkrone und die Ordensregel, die für ein Leben des Opfers, der Demut und des Gehorsams stehen.

Und wohin kann wahre Mutterschaft führen? Für eine Mutter reicht es oft nicht aus, Kinder zu erziehen. Sobald sie erwachsen sind und im Leben stehen, begleitet sie sie und betet für sie, damit sie auf dem richtigen Weg bleiben, und wenn nötig, opfert sie ihr Leben, um sie aus Gefahren zu retten. Die Trösterin tut dasselbe, um Priester in Schwierigkeiten zu retten.

Leider gibt es heute mehr denn je viel Untreue und Verrat von Priestern, und das ist ein Grund, weshalb die Schwestern ihre Großzügigkeit verdoppeln. Das gottgeweihte Leben, auch im Verborgenen, kann Priester in Gefahr retten. Der Gnade sind keine Grenzen gesetzt, für Gott ist nichts unmöglich.

Die Schwestern finden die Kraft, den Mut für ein Leben des Opfers, des Verzichts, nicht nur im Beispiel der Muttergottes am Fuße des Kreuzes, sondern auch in der täglichen Heiligen Messe, die den Kalvarienberg auf dem Altar gegenwärtig macht.

Jeden Tag erneuern die Schwestern am Fuß des Altars ihre Hingabe an Jesus Christus und vereinen sich mit seinen Leiden für das Heil der Seelen und in besonderer Weise für das der Priester.

Dies ist das Geheimnis der unendlichen Liebe des Heiligsten Herzens. Jesus hat sich für uns alle und für die Priester geopfert. Und so opfern sich die Schwestern auf für die Seelen und ganz besonders für die Priester.

In dieser Sendung des Ordenslebens offenbart sich das Geheimnis der Kirche.

Es gibt keine Kirche ohne einen Priester, dessen Aufgabe es ist, das Werk unseres Herrn in der Welt fortzusetzen. Dieses priesterliche Leben verwirklicht sich inmitten der Welt, einer verkehrten Welt. „Ihr seid in der Welt, aber nicht von der Welt“, sagt unser Herr. In einer Welt, in der es nichts Christliches mehr gibt, ist das nur mit der Unterstützung des Ordenslebens möglich.

Von Beginn ihrer Existenz an wurde die Kirche vom Ordensleben getragen. Wenn das Ordensleben versagt, leidet die Kirche. Wenn es aufblüht, triumphiert die Kirche auch im Leiden. Heute ist der Zusammenbruch des Ordenslebens ein Drama, und es ist, vom menschlichen Standpunkt auf gesehen, als ob eine Säule der Kirche fehlt, aber wir wissen, dass „non praevalebunt“, die Kräfte der Hölle sie niemals zerstören können.

Am Fuße des Kreuzes schien alles vorbei zu sein, aber nach drei Tagen gab es einen Triumph in der Auferstehung unseres Herrn, und der Glaube sagt uns, dass es für unsere Heilige Mutter Kirche genauso sein wird.

Liebe Gläubige, liebe Schwestern, die heutige Feier zeigt uns, dass das Ordensleben immer noch möglich ist, und die Berufungen, die der Herr schickt, sind Zeichen der Hoffnung.

Schließlich bitten wir die Muttergottes, die mit dem heiligen Johannes am Fuße des Kreuzes allein war, um den Schutz dieser Berufungen und auch ihrer Familien, die ihre Töchter der Kirche geschenkt haben. Amen.

 

Junge Damen, die sich für das Ordensleben interessieren, schreiben bitte der

Ew. Mutter Oberin

Trösterinnen vom Heiligsten Herzen Jesu
Via Flaminia Vecchia, 20
05030 Vigne di Narni (TR)
Italien