Realschule Herz-Jesu

Der Don-Bosco-Schulverein, der Träger der Schule, will mit der Schulgründung den Kindern nach dem Vorbild des großen Jugendapostels Johannes Bosco eine gute schulische und charakterliche Ausbildung zuteil werden lassen.

Dabei wird nach dem Grundprinzip gehandelt, dass eine Schule nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern auch ein Ort der Willens- und Gemütsbildung sein soll.

"... Deshalb umfasst gerade die christliche Erziehung den ganzen Bereich des menschlichen Lebens, nicht um es irgendwo einzuengen, sondern um es zu erheben, zu ordnen und zu vervollkommnen nach dem Beispiel der Lehre Christi. ..." Papst Pius XI: Enzyklika "Divini illius magistri" vom 31.12.1929

Kontakt

Realschule Herz-Jesu
Schulstraße 30
66130 Saarbrücken / Fechingen

Tel.: +49 (6893) 80 27 59

Weitere Infos auf der Website der Schule

Die Erweiterte Realschule Herz Jesu

Erweiterte Realschule Herz Jesu hat ab der 7. Klasse sowohl einen Haupt- als auch einen Realschulzweig. Da im Sommer 2007 das Don-Bosco-Gymnasium in Diestedde aufgegeben werden musste, bietet sie auf freiwilliger Basis auch einen Lateinkurs an. Somit können außer Englisch auch noch Französisch und Latein erlernt werden, um den begabteren Schülern die Voraussetzungen mitzugeben, später auch noch das Abitur zu machen.

Zielrichtung der Schule

Unser Erziehungswerk in Saarbrücken richtet sich in erster Linie an katholische Familien, die der Tradition der Kirche verbunden sind. In der heutigen Vielzahl von Neuerungen und Lebensauffassungen auch innerhalb der katholischen Kirche wollen wir dem unveränderlichen Wesen der Kirche treu bleiben. Hier sollen die Glaubenswahrheiten unverletzt und unverändert vermittelt werden, wie sie in den überlieferten Katechismen enthalten sind und in der erhabenen und prägenden Liturgie der heiligen Messe im so genannten "tridentinischen" Ritus ihren höchsten Ausdruck finden. Es gilt also weder neue Werte zu schaffen noch in den alten zu erstarren, sondern die alten, stets gültigen Werte für unsere Zeit neu zu erwerben.

Maßgeblicher Leitfaden für das Erziehungsziel ist die Erziehungsenzyklika von Papst Pius XI. "Divini illius magistri" vom 31. Dezember 1929, in der es heißt:

"Niemals dürfen wir aus dem Auge verlieren, dass Gegenstand der christlichen Erziehung der ganze Mensch ist, der Geist mit dem Körper verbunden zur Einheit der Natur, mit allen seinen natürlichen und übernatürlichen Fähigkeiten, wie wir ihn aus Vernunft und Offenbarung kennen – somit der aus seinem paradiesischen Urzustand gefallene Mensch, der von Christus erlöst und in seiner übernatürlichen Stellung als Adoptivsohn Gottes wieder eingesetzt wurde"

"Von der zartesten Kindheit an sind daher die ungeordneten Neigungen zu verbessern, die guten zu fördern und zu ordnen. Vor allem muss der Verstand erleuchtet und der Wille gefestigt werden mit übernatürlichen Wahrheiten und Gnadenmitteln"

"Eigentliches und unmittelbares Ziel der christlichen Erziehung ist die Mitwirkung mit der Gnade Gottes bei der Bildung des wahren und vollkommenen Christen: ... Der wahre Christ muss ja das übernatürliche Leben in Christus leben... und es in seinem ganzen Tun offenbaren ..."

"Deshalb umfasst gerade die christliche Erziehung den ganzen Bereich des menschlichen Lebens, des sinnlichen und übersinnlichen, des geistigen und sittlichen, des Lebens des Einzelnen, der Familie und der Gemeinschaft, nicht um es irgendwie einzuengen, sondern um es zu erheben, zu ordnen und zu vervollkommnen nach dem Beispiel und der Lehre Christi."

Bildung umfasst den ganzen Menschen: Natur und Übernatur. Zur Natur gehören Verstand, Wille, Gemüt und körperliche Kräfte. Diese werden geformt durch familiäres Gemeinschaftsleben und durch musische und sportliche Aktivitäten. Die Übernatur wird entfaltet durch Gebet und Sakramentenempfang. Nur wenn beide Lebenskeime – Natur und Übernatur – gedeihen, kann der Christ seine volle Lebenserfüllung hier auf Erden finden und seine Berufung zur ewigen Herrlichkeit verwirklichen.

Aus eigener, freier Überzeugung nach dem Willen Gottes leben, nicht egoistisch nach Lust und Laune, die von Gott erhaltenen Talente entfalten, pflicht- und verantwortungsbewusst sein, dies wäre das gewünschte Resultat einer solchen Erziehung, die nicht nur auf ein Fachwissen zielt, sondern auch auf Bildung der Gesinnung und des Charakters.

Die Erziehungsmethode des hl Johannes Bosco

Als Vorbild für unsere Erziehungsarbeit wurde der hl. Don Bosco gewählt, der einer der begabtesten und erfolgreichsten Erzieher der Christenheit war und zahlreiche Generationen von Jugendlichen in aller Welt geprägt hat und bis heute prägt. Er hat unserem Schulverein auch den Namen gegeben.

Seine "Präventivmethode" besteht darin, dass der Jugendliche mit solch liebevoller Wachsamkeit betreut wird, dass er gar nicht auf schlechte Ideen kommt. Dies setzt ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Erziehern und Jugendlichen voraus: "Wenn ihr wollt, dass man euch gehorcht, seht zu, dass man euch liebt", so der hl. Don Bosco.

Hand in Hand mit dieser behütenden Begleitung der Jugendlichen liegt es aber v. a. im Aufgabenbereich des Erziehers, den jungen Menschen bei der Werterfassung und der Entfaltung ihrer Persönlichkeit Hilfestellung zu leisten. "Das Wichtigste ist, in ihnen die Anzeichen ihrer guten Anlagen zu entdecken und für deren Entwicklung zu sorgen."

Die Methodik der Vorsorge fußt auf dem Glauben an den einmaligen, entwicklungsfähigen Menschen, der in seinen Ängsten, Sorgen und Misserfolgen angenommen und in seinen Fähigkeiten und Interessen, Hobbys und Vorlieben gefördert werden soll. Das setzt voraus, dass die Erzieher in möglichst engem Kontakt mit den Jugendlichen leben und Unsicherheiten und Probleme diskret erkennen, um rechtzeitig auf der Ebene des Vertrauens eingreifen zu können. Diese Vertrauensbasis wird aufgebaut und vertieft durch das gemeinsame Tun in allen Alltagssituationen.

"Don Bosco sah in der erzieherischen Vorbeugung und Bewahrung einen wichtigen, aber in der zwangslosen Mithilfe zur Bildung der sittlichen und wertgeöffneten Persönlichkeit des Zöglings doch den wesentlichen Teil seiner erzieherischen Aufgabe. Er führte den Jugendlichen ein in die tiefen, beglückenden Wahrheiten einer erhabenen Religion, er lehrte ihn in Gewissensbildung und Willenserziehung selbständig, rechtschaffen und gut zu denken und zu handeln, er gab ihm eine gute geistige und berufliche Ausbildung, öffnete seine Augen für die Schönheiten der Natur und der Kunst und ertüchtigte auch seinen Körper durch gesunde Pflege, durch Wandern, Spiel und Sport" (Enders, Die psychologische Begründung der Erziehungsmethode Don Boscos als Ursache seiner pädagogischen Erfolge, München 1951).

Religion, Vernunft und Güte sind für Don Bosco die drei Grundpfeiler seiner Erziehungsmethode. Durch diese Hauptprinzipien müssen sich die Erzieher stets bestimmen und leiten lassen: Vernunft in Form von gesundem Menschenverstand und Religion in der Form jener sanften Liebe, die die Seelen der Zöglinge gewinnt und sie zu Freunden macht. "Meine Methode stützt sich ganz auf die Vernunft, die Religion und herzliche Liebe. Sie hält jede harte Bestrafung fern und sucht auch ohne die kleineren Strafen auszukommen." "Die Ehrfurcht vor Gott und häufiger Sakramentenempfang wirken Wunder unter der Jugend. Sie lernen dadurch, aus Gewissenhaftigkeit und nicht aus Furcht vor Strafe zu handeln."

Besondere Bedeutung gewinnt in der gesamtheitlichen Betrachtung Don Boscos auch die Freizeitgestaltung, die den Jugendlichen ein Betätigungsfeld in den Bereichen Sport, Musik, Theater usw. eröffnet. Hierbei kann ein Gefühl von Selbstsicherheit, Angenommensein, Freude und Erfolg vermittelt werden, so dass unweigerlich auftretende Konfliktsituationen, in denen Einsicht und Selbstdisziplin erwartet werden, auf dem Boden der Positiverfahrungen leichter zu verkraften sind.

"Man gewähre den Zöglingen volle Freiheit zu springen, zu laufen und zu lärmen. Turnen, Musik, Vortrag von Gedichten, Theater und Spaziergänge sind erfolgreiche Mittel für Disziplin und Moralität und ebenso für die Gesundheit. Nur soll dafür gesorgt sein, dass der Gegenstand der Erholung, die anwesenden Personen und der Gesprächsstoff untadelig sind. "Macht alles, was ihr wollt", sagte der große Jugendfreund Philipp Neri, "ich bin zufrieden, wenn ihr nur nichts Böses tut."

Die Lehrer und Betreuer stehen den Schülern in der Nicht-Schulzeit zur Verfügung. Durch ihre relativ kontinuierliche Präsenz schaffen sie die für die Kinder so wesentliche Stabilität in der personalen Beziehung. Auch in den Hausaufgabenzeiten sind sie für Fragen oder individuelle Nachhilfe ansprechbar.

Für Don Bosco war die Freude ein ganz entscheidender Erziehungsfaktor. Dies erhellt beispielsweise aus seinen Worten an die Mitglieder einer Kommission, die gekommen waren, um seine Erziehungsarbeit in Turin zu besichtigen und die sich über die laute Freude der Jungen wunderten: "Wir lassen hier die Heiligkeit in der Fröhlichkeit bestehen." – "Dienet dem Herrn in Freude", war sein Motto, das er seinen Jungen tief einprägte. Und diese heilige Freude bildete für ihn eine wichtige Grundlage seines sozialen Werkes für eine gute Erziehung seiner Schutzbefohlenen.