Die Sühneschwestern vom Unbefleckten Herzen Mariens

Quelle: Distrikt Deutschland

Im Jahr 1980 gründete ein Priester der Diözese Tuticorin im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, Hw. H. Antony Xavier, eine lose organisierte Art frommer Bruderschaft, die darauf abzielte, die Botschaften Unserer Lieben Frau von Fatima zu verbreiten und die Andacht der Herz-Mariä-Sühnesamstage zu üben, zu der Unsere Liebe Frau in ihren Botschaften an Schwester Lucia von Fatima aufrief. Schließlich schlossen sich dieser Vereinigung zahlreiche Gläubige an, sowohl Verheiratete als auch Unverheiratete. 1982 wurden sie unter dem Namen „Apostel Mariens“ bekannt, nachdem einige dieser Gläubigen sich der Gottesmutter nach der Methode des heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort geweiht hatten. Sie hatten sich nicht nur dem täglichen Rosenkranzgebet verpflichtet, sie trugen auch das braune Skapulier und veröffentlichten gute katholische Bücher in der Landessprache Tamil.

Anfangs hatten diese Gläubigen keinen festen Versammlungsort, aber 1987 stellte eines der Mitglieder der Apostolatsgemeinschaft ein Stück Land zur Verfügung. Sie träumten davon, darauf irgendwann ein Gotteshaus zu errichten. Hw. H. Antony Xavier trug zu diesem Traum teilweise bei, indem er aus eigenen Mitteln eine kleine Kapelle baute. Ein anderer Priester der Diözese schloss sich ihm bei der Förderung dieses Vorhabens an. 1992 bildete sich eine Kerngruppe von sieben verheirateten Gläubigen heraus, die bei der Leitung der Aktivitäten halfen.

Einige Jahre später, 1999, schlossen sich auch einige jüngere unverheiratete Frauen der Gruppe an, die ein Leben nach den evangelischen Räten anstrebten. Sie übernahmen die Verantwortung und hauchten den „Aposteln Mariens“ eine neue Dynamik ein. Im Jahr 2000 wurde die „Gesellschaft der Töchter Mariens“ gegründet, die den nach dem Ordensleben strebenden jungen Frauen eine Ordnung gab. Sie lebten zusammen in einem Haus und widmeten sich dem Gebet und der Buße.

Hw. H. Antony Xavier versuchte mehrmals, vom Bischof von Tuticorin die Genehmigung für die beiden Gruppen zu erhalten, damit sie kanonisch gegründet werden konnten. Aber es sollte nicht sein. Der Priester hatte den Modernismus in der Kirche bekämpft und hatte auch die überlieferte hl. Messe zelebriert. Er wollte für die „Apostel“ und die „Töchter Mariens“ ausschließlich die überlieferte Liturgie, der Bischof bestand auf der Annahme der Liturgiereform. Glaube oder Gehorsam – dieser Gegensatz hielt bis zum Tod des Priesters Antony Xavier im Jahr 2008 an.

Nach seinem Verscheiden wandten sich beide Gruppen an die Patres der Priesterbruderschaft St. Pius X., um geistlichen Beistand zu erfahren. Diese Regelung schien Früchte zu tragen. 

2013 wurde die Gemeinschaft von Weihbischof Alfonso de Galaretta und dem Oberen des Asien-Distriktes der Priesterbruderschaft St. Pius X., Pater Daniel Couture, zu einem beginnenden religiösen Institut geformt. Sie sind seitdem als Sühneschwestern vom Unbefleckten Herzen [Reparation Sisters of the Immaculate Heart of Mary] bekannt. Sie wurden ermutigt, vorläufige Statuten zu verfassen.

Gemäß diesen Statuten widmen sich die Schwestern nun mehreren Zielen: (1) der Ehre, dem Ruhm und der Liebe Gottes, (2) ihrer persönlichen Heiligung, (3) der Heiligung der Priester und der Reue gefallener Priester, (4) dem Gebet um Priesterberufungen und insbesondere (5) der Sühne für Sünden, die gegen das heilige und Unbefleckte Herz begangen wurden. 

In diesem Geist haben sie in den letzten Jahren gelebt und sind immer auf der Suche nach neuen Berufungen. Darüber hinaus sind die Sühneschwestern in mehreren anderen Apostolatsfeldern tätig wie dem Katechismusunterricht für Kinder und der Herstellung und Verbreitung von Rosenkränzen und Skapulieren.

Am Fest Mariä Himmelfahrt 2024 wurde eine Postulantin nach Exerzitien, die Pater Coenraad Daniels gepredigt hatte, eingekleidet und begann ihr zweijähriges Noviziat.

Beten wir, dass Gott noch vielen jungen Frauen die Gnade gewähren möge, ihrem Beispiel zu folgen.


Ein einmaliges Versprechen an Schwester Lucia

1925 war Schwester Lucia Postulantin bei den Dorothea-Schwestern im spanischen Pontevedra. In ihren „Erinnerungen“ können wir folgende Verheißung lesen:

Am 10. Dezember 1925 erschien die Heiligste Jungfrau in Pontevedra und seitlich, in einer leuchtenden Wolke, ein Kind. Die Heiligste Jungfrau legte ihm die Hand auf die Schulter und zeigte ein von Dornen umgebenes Herz, das sie in der anderen Hand hielt. Das Kind sagte:

„Habe Mitleid mit dem Herzen deiner heiligsten Mutter, umgeben von Dornen, mit denen die undankbaren Menschen es ständig durchbohren, ohne dass jemand einen Sühneakt machen würde, um sie herauszuziehen."

Darauf sagte die Heiligste Jungfrau:

„Meine Tochter, sieh mein Herz umgeben von Dornen, mit denen es die undankbaren Menschen durch ihre Lästerungen und Undankbarkeiten ständig durchbohren. Bemühe wenigstens du dich, mich zu trösten und teile mit, dass ich verspreche, all jenen in der Todesstunde mit allen Gnaden, die für das Heil dieser Seelen notwendig sind, beizustehen, die fünf Monate lang jeweils am ersten Samstag beichten, die heilige Kommunion empfangen, einen Rosenkranz beten und mir während 15 Minuten durch Betrachtung der 15 Rosenkranzgeheimnisse Gesellschaft leisten in der Absicht, mir dadurch Sühne zu leisten.“

 

Sühneschwestern vom Unbefleckten Herzen Mariens