Fuldawallfahrt: Von Christus ergriffen!

Quelle: Distrikt Deutschland

70 Jahre Weihe Deutschlands an das Unbefleckte Herz Mariens, 20 Jahre Erneuerung dieser Weihe durch die Priesterbruderschaft St. Pius X. – diese beiden Jubiläen feierten Kleriker und Gläubige bei der diesjährigen Fuldawallfahrt. Ehrengast war Pater Davide Pagliarani, der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., der in einen Vortrag und die Festpredigt hielt.

 

Der hl. Bonifatius ist der große Erleuchter unseres Vaterlandes. Ihn beauftragte Papst Gregor II. im Jahr 719 mit der Mission in Germanien. Er reiste nach Bayern, Thüringen, Hessen und Friesland. Als Missionsbischof war er der Ausbreitung der christlichen Botschaft verpflichtet. In Fritzlar fällte er die Donarseiche. 744 stiftete er das Kloster Fulda. Dieser heilige Bischof legte das sichere Fundament des katholischen Glaubens in unserem Land und wurde so zum Apostel der Deutschen. Bei einer Friesland-Mission wurde er erschlagen.
Seine heiligen Gebeine wurden in seine geliebte Abtei Fulda übertragen. Für Deutschland hat Fulda daher eine herausragende Bedeutung. 1954 weihten die deutschen Bischöfe deshalb ihr Vaterland am Grabe des hl. Bonifatius im Geist von Fatima dem Unbefleckten Herzen Mariens. 2004 erneuerte die Priesterbruderschaft St. Pius X. diese Weihe – ein schöner Brauch, der seither alljährlich unter großem Zuspruch stattfindet. 

Nach den starken Einschränkungen der Corona-Zeit fand die Wallfahrt nun erstmalig wieder zweitägig statt und mit dem Propsteihaus gab es auch einen neuen Veranstaltungsort. Mit dabei waren unter dem Wallfahrtmotto “Von Christus ergriffen” rund 30 Priester, mehr als zehn Schwestern, ein halbes Dutzend Seminaristen, etwa ebensoviele Brüder und über 550 Gläubige. Das Gebetsanliegen, das sich auch durch Vorträge und Predigten zog, lautete Erweckung des missionarischen Eifers.
 Gemeinsam gingen die Pilger am Samstag in einer Prozession mit Zwischenstopp auf dem Frauenberg durch die Innenstadt Fuldas. Pater Christoph Maas legte in einer Ansprache die Bedeutung und den Geist der Weihe von 1954 dar. Die Katholische Jugendbewegung Deutschlands (KJB) weihte sich bereits an diesem Nachmittag dem Unbefleckten Herz Mariens. Am Abend folgte ein levitiertes Hochamt im Probsteihaus sowie im Anschluss die Aussetzung des Allerheiligsten samt Sühneandacht. Die KJB leitete nach der Mitternachtsmesse die Nachtanbetung, die bis zum nächsten Morgen ging. Am Sonntag hielt der Generalobere Pater Davide Pagliarani, der eigens für die Wallfahrt anreiste, einen Vortrag, gefolgt von einem levitierten Hochamt samt Predigt, die ebenfalls vom Generaloberen gehalten wurde. In seinem Vortrag ging er auf die Notwendigkeit ein, den Seelen Jesus Christus mitzuteilen. Es sei ein großer Schatz, Jesus zu besitzen und es müsse unser aller Sorge sein, diesen Schatz auch an andere Menschen weiterzugeben. Im Anschluss erfolgte die Weihe des deutschen Distrikts an das Unbefleckte Herz Mariens. 

Für den deutschen Distriktoberen, Pater Stefan Pfluger, schlug an diesem Wochenende das Herz des Distrikts in Fulda. Das sahen auch viele Gläubige so und haben sich für dieses herausragende Ereignis besonders ins Zeug gelegt. Den liturgischen Dienst der drei Jubiläumsmessen übernahmen Seminaristen aus Zaitzkofen, Jugendliche der KJB und Schüler aus unserer Schule in Saarbrücken. Die Gesänge und die musikalische Gestaltung übernahmen talentierte Jugendliche zusammen mit Pater Moulin aus der Schweiz und die Schülerinnen aus Schönenberg. Ein Team aus Jugendlichen und Gläubigen kümmerte sich um die Auf- und Abbauarbeiten. Außerdem wurde eigens ein neues Begleitheft zur Wallfahrt herausgegeben, das es den Teilnehmern sehr erleichterte, dem Ablauf und insbesondere der Weihe zu folgen. Die Mahlzeiten für die Kleriker, Helfer und Scholisten kochte und spendete Herr Fritz Wiegand mit seinem Cateringservice.

So war die Wallfahrt in Fulda 2024 wieder ein Zeichen der Anhänglichkeit der „katholischen Tradition“ an das Lehramt der Kirche, an die überlieferte Liturgie und an die von den Päpsten geförderte Marienverehrung. Möge die Kirche in unseren Breiten wieder im Geist des hl. Bonifatius gesunden.