Eröffnung des „Wolfgangianum“ im Priesterseminar in Zaitzkofen

Quelle: Distrikt Deutschland

Am 31. Oktober war es endlich soweit: Gerade rechtzeitig zum Hochfest des hl. Wolfgang, des großen Patrons der Diözese Regensburg, dessen 1100. Geburtstags wir in diesem Jahr gedenken, konnte unter großer Feierlichkeit das neue, auf seinen Namen getaufte Wohnheim des Priesterseminars Herz Jesu eingeweiht werden. Die Eröffnung des „Wolfgangianum“ konnte dabei gar nicht früh genug kommen. Denn während die meisten Diözesanseminare hierzulande leer stehen und veröden, platzt unser Priesterseminar in Zaitzkofen aus allen Nähten. 

Bühne frei für das Wolfgangianum!

Seit Ankunft der Neueingetretenen am Anfang des Monats ist die Zahl der Seminaristen auf insgesamt 53 gestiegen, ein neuer Höchststand in der Seminargeschichte! Endlich wird nun jeder Seminarist nach langen Wochen der vita communis auf engstem Raume wieder ein eigenes Zimmer beziehen können. 

Der freudige Anlass brachte hohen Besuch nach Zaitzkofen: Neben über 100 geladenen Wohltätern waren auch P. Schmidberger, vormals Regens von Zaitzkofen und Generaloberer der Bruderschaft (1983-1994), sowie sein zweiter Nachfolger, der amtierende Generalobere P. Pagliarani, eigens angereist, um diesem bedeutenden Ereignis in der Geschichte unseres Seminars beizuwohnen. 

Langeweile hatte die vielen Gäste an diesem Tag sicher nicht zu befürchten. Denn nachdem P. Regens den Festakt im Zaitzkofener Gasthaus Prückl eröffnet hatte, folgte sogleich der künstlerische Höhepunkt des Nachmittags: die Aufführung eines eigens für diesen Anlass verfassten Theaterstücks über das Leben des hl. Wolfgangs, das die Seminaristen über den vergangenen Monat in Eigenregie auf die Beine gestellt hatten. 
 

Als der Applaus verklungen war, ergriff P. Regens abermals das Wort, um den wichtigsten Ermöglichern des Bauprojekts noch einmal ganz persönlich seinen Dank auszusprechen. Auch P. Pagliarani wandte sich an die Feiergemeinde und betonte, die Seminare seien der „Augapfel“ der Bruderschaft, weshalb der sowohl materielle als auch sittlich-geistliche Wachstum, den er in Zaitzkofen beobachten könne, ihn mit besonderer Freude erfülle.

Nach dem Festakt zogen Kommunität und Gäste in Prozession vor den Eingang des Wolfgangianums, wo P. Schmidberger die offizielle Einsegnung des Gebäudes vollzog. In seiner Ansprache ließ der ehemalige Regens noch einmal die Geschichte des Seminars – von den Anfängen in Weissbad bis zum Erwerb des Schlosses Zaitzkofen 1977 und dem Wachstum der Folgejahre – Revue passieren.

2014–15 seien erstmals Pläne zu einer neuerlichen Erweiterung des Gebäudes gefasst worden, die allerdings damals noch unrealisiert bleiben mussten. Dass er nun, gut zehn Jahre später, die Vollendung dieses Werkes erleben durfte, erfüllte ihn mit großer Dankbarkeit gegenüber der göttlichen Vorsehung und Zuversicht für die weitere Zukunft des Seminars.

Bei der Einweihung ebenfalls zugegen waren der Architekt Sascha Schöberl und Schierlings erster Bürgermeister Christian Kiendl; beide lobten die gute Zusammenarbeit mit dem Seminar und beglückwünschten die Kommunität zu ihrer neusten Errungenschaft.

Natürlich durften alle Anwesenden auch noch einen Blick in den frisch eingeweihten Neubau werfen, der nebst jeweils drei Gäste- und Priesterzimmern insgesamt 23 zusätzliche Seminaristen beherbergen können wird. Acht Monate hatten Brüder und Handwerker unermüdlich und allen Widrigkeiten zum Trotze gearbeitet, um die fristgerechte Eröffnung zu ermöglichen. Umso größer war nun die Freude, den vielen Wohltätern, die sie auf diesem Wege unterstützt hatten, die Früchte ihres Schaffens präsentieren zu können.

Mit der feierlichen Vesper vom hl. Wolfgang fand der Tag schließlich seinen passenden Ausklang im gemeinsamen Gebet. Denn: „Wenn Gott nicht das Haus errichtet, arbeiten die Bauleute vergeblich“ (Ps. 126, 1).

Unser Dank gilt an diesem Tag daher besonders dem göttlichen Bauherrn, aber auch allen, die so zahlreich und tatkräftig an unserem Neubau mitgewirkt haben: Den Helfern, die zum Teil ihre wertvolle Zeit opferten, um beim Bau mit anzupacken, den vielen Wohltätern und Spendern sowie allen anderen, die uns mit ihrer Expertise oder ihren Gebeten unterstützt haben. Gebe Gott durch die Fürsprache des hl. Wolfgangs, dass unser neues Wohnheim noch über lange Jahre vielen Anwärtern auf das heilige Priestertum zu einer neuen Heimat werde.