Der Heilige Clemens I. – Papst und Märtyrer

Martyrium des Heiligen Clemens I.
Der heilige Papst Clemens I. war der dritte Nachfolger des heiligen Petrus. Er war laut Eusebius von 92 bis 99 Papst. Er war der Verfasser eines wichtigen apostolischen Briefes an die Kirche von Korinth. Das römische Brevier widmet ihm an seinem Festtag, dem 22. November, den folgenden Eintrag:
„Clemens, Sohn des Faustinian, wurde in Rom im Stadtteil Mount Coelius geboren und war ein Jünger des seligen Petrus. Der heilige Paulus erwähnt ihn in seinem Brief an die Philipper: „Ich bitte auch Dich“, sagt er, „Du, mein treuer Gefährte, hilf denen, die mit mir für das Evangelium gearbeitet haben, zusammen mit Clemens und meinen anderen Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens aufgeschrieben sind.“ (Phil 4,3)
Er teilte die Stadt Rom in sieben Stadtteile, die er sieben juristischen Verwaltern zuwies. Jeder dieser Juristen hatte den Auftrag, alles, was man über die Leiden und Taten der Märtyrer wusste, sorgfältig zu sammeln und alles schriftlich festzuhalten. Er selbst verfasste sorgfältig mehrere hilfreiche Werke, die die Reputation der christlichen Religion beförderten.
Da er durch seine Lehren und sein heiliges Leben viele Menschen zum Glauben an Christus bekehrte, schickte ihn Kaiser Trajan in die Verbannung jenseits des Schwarzen Meeres in die Wüsten rund um die Stadt Cherson [heute auf der Krim]. Dort fand er zweitausend Christen vor, die von demselben Trajan zum Arbeiten in den Marmorsteinbrüchen verurteilt worden waren.
Eines Tages, als sie unter Wassermangel litten, stieg Clemens nach einem Gebet auf einen nahegelegenen Hügel, auf dessen Gipfel er ein Lamm sah, das mit seinem rechten Fuß eine Quelle mit frischem Wasser berührte, die es sprudeln ließ – alle konnten dort ihren Durst löschen. Viele Ungläubige wurden durch dieses Wunder zum Glauben an Jesus Christus heran geführt und begannen auch, die besondere Ausstrahlung Clemens wertzuschätzen und ihn selbst zu verehren.
Trajan war über diese Bekehrungen verärgert und schickte Auftragsmörder los. Sie hatten Befehl, einen Anker an Clemens Hals zu befestigen und ihn ins Meer zu stürzen. Der Befehl wurde ausgeführt, aber als die Christen am Ufer beteten, zog sich das Meer um drei Meilen zurück. Als sie dorthin vordrangen, fanden sie ein kleines Gebäude aus Marmor in Form eines Tempels vor. Im Inneren befand sich ein steinerner Bogen, in dem der Leichnam des Märtyrers aufgebahrt war, und daneben der Anker, mit dem er in die Fluten geworfen worden war. Die Bewohner der Gegend erkannten ehrfürchtig dieses Wunder und nahmen den Glauben an Jesus Christus an.
Später, unter dem Pontifikat von Nikolaus I., wurde der Leichnam des Heiligen Clemens nach Rom gebracht und in der Kirche, die seinen Namen trägt, beigesetzt. An demjenigen Ort auf der Insel, an dem der Brunnen auf wundersame Weise entsprungen war, wurde eine Kirche unter seinem Namen geweiht.
Clemens I. hatte den Heiligen Stuhl neun Jahre, sechs Monate und sechs Tage inne. Im Dezember hielt er jeweils zwei Ordinationen ab, in denen er zehn Priester und zwei Diakone weihte und fünfzehn Bischöfe für verschiedene Orte krönte.“
Illustration: Fungai, Public domain, via Wikimedia Commons