Das Rheinland weiht sich dem unbefleckten Herzen Marias - Fatimaprozession in Bonn

Quelle: Distrikt Deutschland

Priorat Bonn, 19.10.2023

Zum nunmehr sechsten Mal fand am 19.Oktober.2024 die Fatimaprozession des Priorats Bonn statt. Initialzündung für die schon zu einer Institution gewordenen Prozession war die Weihe der beiden kriegsführenden Länder Russland und Ukraine an das unbefleckte Herz Mariens durch Papst Franziskus am 25. März 2022. Diesem Akt schlossen sich die Gläubigen des Priorats Bonn am 14. Mai 2022 an, einen Tag, nachdem sich das Erscheinen der Gottesmutter in Fatima zum 105. Mal jährte. Im Zentrum stand damals die Bitte um Frieden in der Welt, die seitdem durch die Ereignisse im Heiligen Land und im Gazastreifen noch dringender geworden ist.

Diesmal jedoch stellte man sich mit der Weihe des Rheinlands an das unbefleckte Herz Mariens in eine noch weiter zurückreichende Tradition. 1943 hatte der Kölner Erzbischof Frings eine solche Weihe durchgeführt und sich damit der von Papst Pius XII. im Oktober 1942 vollzogenen Weihe zum 25. Jahrestag der Erscheinungen in Fatima angeschlossen. Der Weiheakt fand zunächst am 09. Mai 1943 für die ganze Erzdiözese im Hohen Dom zu Köln statt, dann am 23. Mai in jeder Gemeinde des Erzbistums.

In einem Rundbrief an die Priester und Theologen im Felde vom 30. Mai 1943 hatte Erzbischof Frings die Gründe genannt: „Es drängte dazu die große Kriegsnot, die wir hier im Lande durch die unausgesetzten Fliegerangriffe des Feindes tief verspüren. Es drängte die Glaubensnot, die Sorge darum, dass unser Rheinland ein katholisches Land, dass unser deutsches Vaterland ein christliches Land bleibt.“

Das gilt heute unter anderen Vorzeichen weiterhin: man beachte nur die eskalierende Kriegsrhetorik und den beispiellosen Glaubensabfall, den Deutschland heute gerade auch an höchster Stelle erfahren muss. So ist es kaum verwunderlich, dass im doch eigentlich katholischen Rheinland die vom Bonner Priorat durchgeführte Prozession etwas Besonderes, ja Einzigartiges darstellt. Denn – soweit es sich übersehen lässt – ist es das derzeit einzige Glaubenszeugnis dieser Art in der ehemaligen Bundeshauptstadt und ihrem Umland. 

An die 150 Gläubige machten sich unter Führung des Priors auf den gut sechs km langen Weg zur Regina-Pacis-Statue an der Hofgartenfront des Kurfürstlichen Schlosses, die schon während der französischen Revolution zu einem Glaubenssymbol wurde. Die Weihe wurde direkt unter der Statue durchgeführt. Dabei wurde auch eine Kerze aus Fatima geweiht und entzündet – als Lichtspender für die Kerzen, die die Gläubigen mit sich führten. Der Rückweg zum Priorat wurde damit zu einem Lichterfest, das auch die Passanten am Wegesrand andächtig und durchaus nachdenklich verfolgten. 

Möge dieses Zeichen weit in das Rheinland hineinwirken und der Welt Frieden geschenkt werden.