Christkönigstreffen der KJB in Köln

Quelle: Distrikt Deutschland

Am Christkönigswochenende, 25.-27. Oktober, versammelten sich rund 360 Mitglieder der Katholischen Jugendbewegung (KJB) im nordrhein-westfälischen Ruppichteroth, um Gott die Ehre zu geben und ihr Treueversprechen an ihn und sein Königtum in ihren Herzen zu erneuern. Von den vielen Veranstaltungen, die innerhalb eines Jahres neben den Gruppenstunden angeboten werden, ist das Christkönigstreffen (CKT) sicherlich eines der schönsten. Es verdeutlichte wieder einmal, wofür die KJB steht und was zu ihren besonderen Anliegen gehört. 

Nach der Anreise  am Freitagabend, versammelte sich Samstagfrüh alles zum Morgengebet und zur Heiligen Messe. 

Auf das Frühstück folgte dann der erste große Programmpunkt, der zugleich auch das neue KJB-Jahresthema einleitete: die Beschäftigung mit dem hl. Thomas von Aquin, der seinerzeit an der Seite seines eigenen Lehrers und Ordensbruders, dem hl. Albertus Magnus, an der Kölner Universität gelehrt hatte. Daher auch die Wahl des Veranstaltungsortes. 

„Erkennen, um zu lieben“ - Jahresthema 2025

Als Motto des kommenden Jahres wurde sein Ausspruch „Erkennen, um zu lieben.“ ausgewählt. In diesem Sinne verstand es auch der erste Vortrag eines ausgewiesenen Thomas-Kenners über die Biografie und die Lehren des Kirchenlehrers, eine erste kleine Einführung in die Thematik zu geben. 

Durch die Beschäftigung mit diesem vorbildlichen Heiligen zeigte sich wieder einmal, dass die Liebe zur Kirche auch mit einer besonderen Liebe zum von ihr überlieferten Glauben und ihrer Liturgie bedeutet. Entgegen der modernen Auffassung, die den Menschen und die heutige Gesellschaft allzu oft zur vollendet aufgeklärten und fortschrittlichen Gallionsfigur erklärt, wurden wir immer wieder dazu angehalten, in Demut anzuerkennen, wie viel wir von den uns vorangegangenen Gläubigen aller Zeiten zu lernen haben und dass wir, wie es Bernhard von Chartres schon im 12. Jahrhundert formulierte, "Zwerge sind, die auf den Schultern von Riesen stehen". 

Sichtbar in der Öffentlichkeit

Die erste der vier Säulen unserer KJB besteht im Apostolat. Auch beim diesjährigen Christ-König Treffen war es uns ein Anliegen, unseren Glauben durch eine Prozession öffentlich zu bekennen und weiterzutragen. Bei strahlendem Sonnenschein zogen wir vom Domplatz in einem langen Zug durch die Innenstadt.

Wegen des schönen Herbstwetters waren die Straßen voller Menschen, die uns zumeist freundlich und neugierig betrachteten. Man konnte das Interesse an der langen Reihe von Jugendlichen, die fröhlich betend und singend hinter ihren wehenden Fahnen durch die Stadt zogen, um ihrem König die Ehre zu geben, förmlich spüren.

Einige KJB´ler verteilten fleißig Wundertätige Medaillen und Flyer, die zumeist dankend entgegengenommen wurden. Am Ende wieder am Domplatz angekommen hielt unser KJB-Priester Pater Johannes Hager noch eine Ansprache über das Christkönigtum.

Geh in deine Kammer, schließ die Tür, …

Die zweite Säule ruft die KJB´ler auf, dem Gebet einen hohen Stellenwert zu geben und es im Alltag gut zu pflegen.

Am Samstagabend versammelten wir uns daher zum gemeinsamen Gebet der Komplet. Mit Orgelbegleitung und der Möglichkeit zur Heiligen Beichte wurde dieses abendliche Gebet erneut zu einem besonderen Erlebnis. Dadurch hatte man nach dem langen, anstrengenden Tag die Gelegenheit zu einem Augenblick innerer Einkehr und der Gemeinschaft mit dem Christkönig.

Christliche Persönlichkeit

Die vorletzte Säule der KJB widmet sich der Bildung, die uns helfen soll, Gottes Wahrheiten zu erkennen, um ihn immer besser lieben zu lernen. So folgte auf das sonntägliche Morgengebet mit Betrachtung ein Vortrag, gehalten von Pater Johannes Hager, unserem Jugendseelsorger. Anhand des Buches „Charakter des jungen Menschen“ des ungarischen Bischofs Dr. Tihamér Toth (1889-1939) erklärte er uns den Unterschied zwischen dem halbherzigen, zumeist in der Potentialität verharrenden Möchten und dem tatsächlichen zielstrebigen Wollen, die den charakterlosen vom charakterstarken Menschen trennen.

Dies sollte uns die Bedeutung der Charakterbildung gerade für uns katholische Jugendliche verdeutlichen. Im Bezug auf dieses Anliegen gab es vom Samstagabend an auch die Möglichkeit an zwei Schriftenständen Bücher, Flyer und Kalender zur intellektuellen Weiterbildung zu erwerben.

Das am Christkönigs-Festtag levitierte Hochamt am Sonntag wurde von einer ganzen Reihe musikalischer Einlagen begleitet, durch dessen besondere Hervorhebung es als Herzstück des gesamten Wochenendes deutlich wurde.

Zu Ehren des Christkönigs gab es sowohl Instrumentalmusik von Telemann, Händel und Corelli als auch Schola- und Chorgesang. Dabei erklang die wunderschöne kleine Orgelsolomesse von Joseph Haydn.

Glauben mit anderen

Die letzte, aber sicher nicht die unwichtigste Säule der KJB ist die Bildung und Pflege guter Freundschaften. Immer wieder gab es Gelegenheit zum Austausch, und die großen Tische luden regelrecht dazu ein, sich zu anderen – vielleicht noch unbekannten – KJB´lern zu setzen und neue Kontakte zu knüpfen. In offenen und anregenden Gesprächen wurden Werte und Erfahrungen geteilt, sodass aus Bekanntschaften Freundschaften wachsen konnten, die hoffentlich auch über das Treffen hinaus Bestand haben werden.

Das CKT will uns KJBler jedes Jahr aufs Neue daran erinnern, wofür wir kämpfen.

Unser Anliegen soll die Ausbreitung des Christkönigtums in unseren eigenen Herzen sein und sich durch uns und unser Engagement in unserem persönlichen Umfeld, letztlich aber in der ganzen Gesellschaft ausbreiten.

Entscheidend ist dabei unsere Anbindung an die Tradition: Wir wollen glauben und bekennen, was die Kirche seit nunmehr zweitausend Jahren glaubt und bekennt, und wir haben den Anspruch, weiterzugeben, was wir empfangen haben.

Als Werkzeuge zu diesem Vorhaben gelten uns Apostolat, Freundschaft, Gebet und Bildung. Uns hilft das CKT immer wieder zu sehen, dass wir nicht als Einzelkämpfer eine scheinbar aussichtlose Schlacht schlagen, sondern dass wir Teil einer Bewegung sind, die über viele Nationen hinweg Jugendliche miteinander vereint.