25 Jahre Kirchweihe in Reutlingen
Die Gemeinde Reutlingen gehört zu den ältesten Gemeinden der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Deutschland.
Die erste hl. Messe der Bruderschaft in der Gegend von Reutlingen fand am Gründonnerstag 1977 in den Pfullinger Hallen statt. 400 Gläubige waren anwesend. Dr. Josef Wilhelm aus Pfullingen hatte diese organisiert und war auch die treibende Kraft für die eigentliche Gründung einer Kapelle.
1978 mietete man einen Raum in Reutlingen in der Straße Unter den Linden und richtete diesen als Gottesdienstraum ein. Am 10. April 1978 wurde die Kapelle von Erzbischof Lefebvre in Begleitung von P. Schmidberger gesegnet.
Etwa 20 Jahre lang war diese Kapelle nun die Heimat der Gläubigen der Priesterbruderschaft in Reutlingen. Unter P. Burkhard Kaldenbach wurde dann 1996 die Idee geboren, in Reutlingen eine Kirche zu bauen. Zunächst hatte man ein geeignetes Grundstück in exponierter Lage für den Bau gefunden. Die Stadt Reutlingen war jedoch nicht sehr begeistert und bat, man möge auf ein Gelände Im Staudfuß in Reutlingen-Betzingen ausweichen, wofür alle nötigen Genehmigungen erteilt wurden.
Die Kirche wurde bis auf die Zimmerer- und Steinmetzarbeiten sowie die künstlerische Innengestaltung von den Gemeindemitgliedern in Eigenleistung erbaut.
Bei jedem Wetter sammelte man sich nach der Arbeit beim Baugrundstück und legte Hand an. Um die Miete der alten Kapelle zu sparen, richtete man zuerst den Gemeindesaal unter der Kirche als Kapelle her. Darauf konnte man die Kirche in Ruhe vollenden.
Etwa 2 Jahren dauerte der Kirchenbau. Das war eine großartige Leistung. Treibende Kräfte waren unter anderem Herr Herbert Heumesser, der die Bauleitung innehatte, und Herr Albert Geckle. Viele der treuen Mitarbeiter am Bau sind schon in die Ewigkeit eingegangen. Möge der Herr ihnen ihren Einsatz reich lohnen! Architekt der Kirche war Herr Bernhard Haass, der kein Honorar für seine Arbeit verlangt hat.
Am 13.11.1999 wurde dann die Kirche durch den Bischof konsekriert. Zuvor war bereits die Glocke gesegnet worden. Gemäß dem traditionellen Brauch fasteten die Gläubigen am Tag vor der Kirchweihe.
Die Jubiläumsfeier fand am Samstag, 16.11.2024 statt. Anwesend waren u.a. der Distriktobere, P. Stefan Pfluger, P. Burkhard Kaldenbach, 1. Assistent des Distriktoberen, P. Gerd Heumesser, 2. Assistent des Distriktoberen. In seiner Ansprache beim feierlichen levitierten Amt würdigte P. Pfluger die großartige Einsatzbereitschaft der Schaffenden am Kirchenbau. Er erinnerte jene, die erst später geboren bzw. zur Gemeinde gestoßen sind, daran, auf welchen Schultern von Riesen man eigentlich stehe und nun deren Werk weiterführen dürfe und müsse. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass wir solche schönen Gotteshäuser hätten. Der großartige Einsatz, der beim Kirchenbau geleistet worden sei, sei ein lebendiges Glaubenszeugnis. Alle seien aufgerufen, ihren Glauben zu vertiefen und zu verlebendigen, damit auch morgen noch ein lebendiger Glaube bei uns zu finden sei.
Nach dem levitierten Amt gab es im Gemeindesaal ein gemeinsames Essen. Der Saal war festlich geschmückt und die Bewirtung hervorragend organisiert.
Besonders eindrücklich war der Bildervortrag, den P. Kaldenbach über den Kirchenbau hielt. Anhand zahlreicher Bilder und aus der lebendigen Schilderung des Paters konnten die Anwesenden erkennen, was dort von den Gläubigen alles geleistet worden ist.
Es wurden auch Ausschnitte von Filmaufnahmen von der Kirchweihe gezeigt, die von einem Jugendlichen aus der KJB zusammengeschnitten und musikalisch mit dem Stück „Anima Christi“ unterlegt wurden.
Zum Anlass des Kirchweihjubiläums wurde ein Erinnerungsbildchen gedruckt, das den schönen Gekreuzigten über dem Altar der Reutlinger Kirche zeigt.
So Gott will, wird im April 2028 das 50jährige Bestehen der Gemeinde Reutlingen gefeiert werden können.