Häresie im interreligiösen Video des Papstes?

08. Januar 2016
Quelle: Distrikt Deutschland

Gibt es im neuen Video des Papstes, das seine Gebetsanliegen für das neue Jahr umreißt, eine explizit vorliegende Häresie?

Wir danken John Vennari von der US-amerikanischen Nachrichtenseite Catholic Family News für die Erlaubnis, seinen Artikel über das neue Video des Heiligen Vaters zu veröffentlichen: Papst Franziskus‘ „Gebetsanliegen für Januar 2016“

Predigt er nicht ausdrücklich eine Häresie? Papst Franziskus‘ skandalöses interreligiöses Video

Von John Vennari

Katholiken auf der ganzen Welt sind über die jüngste Manifestation eines Konzilsirrtums empört. Es ist ein Video, das von Franziskus veröffentlicht wurde, mit seinen Gebetsanliegen für den Monat Januar. Ein Topf mit religiösen Feiern aller Religionen der Welt, in dem Franziskus zu mehr Dialog auffordert und behauptet, dass wir, Mitglieder jeder Religion, alle "Kinder Gottes" sind.1

Natürlich gibt es keinen Aufruf zur Umkehr von Nicht-Katholiken zum wahren Glauben.

Das Video erzeugt viele Diskussionen in den sozialen Medien, Katholiken verurteilen die Darstellung als häretisch und modernistisch. Doch ein Priester, der es vielleicht gut meinte, schien verwirrt über all die Aufregung: „Tut mir leid", sagte er, "welche Aussage genau ist häretisch? Ich sehe keine Aussage die behauptet, dass alle Religionen gleich sind (Pluralismus)?“

Hier ist der Schlüssel zum Verständnis dessen, was wirklich vor sich geht:

Modernisten arbeitet selten mit „präzisen Aussagen, die häretisch sind.“ Ihre Methode ist eine der Praxis, eines neuen Ansatzes in der Tätigkeit, die mit dem beständigen Lehramt in Konflikt steht.

Die heutigen interreligiösen Aktivitäten vermitteln den Eindruck, dass alle Religionen gleich gut zur Erlösung sind. Das ist wahrscheinlich der wichtigste religiöse Fehler unserer Zeit. Menschen auf der ganzen Welt sehen Johannes Paul II. und Benedikt XVI. beim interreligiösen Gebetstreffen in Assisi, wie sie Seite an Seite stehen mit Buddhisten, Hindus, Rabbis, Moslems, Protestanten und schließen daraus, dass jede Religion mehr oder weniger von Gott akzeptiert ist. Es ist ein visueller Ausdruck des religiösen Indifferentismus, der die Seelen mit der häretischen Lehre absorbiert.

Nur ein Beispiel: Am Tag des Todes von Papst Johannes Paul II. erhielt ich einen Anruf von einer jungen Dame aus Neuseeland, einem Freund der Familie. Sie arbeitete in einer Situation, wo sie mit Moslems und Hindus zu tun hatte. Als sie diesen Nicht-Katholiken mit Sanftmut und Nächstenliebe sagte, sie müssten zur einen wahren katholischen Kirche konvertieren um ihre Seelen zu retten, lachten die Muslime und Hindus sie aus. „Dein Papst ist nicht dieser Meinung", kicherten sie unter Berufung auf Papst Johannes Paul II.

„Ihr Papst lehrt dies nicht. Ihr Papst mit seinen interreligiösen Aktionen vermitteln dies nicht. Ihr Papst betet mit dem Dalai-Lama und mit Hindus. Ihr Papst besucht Moscheen und küsst den Koran. Sie halten mit Ihrem eigenen Papst nicht Schritt. Warum sollten wir auf Sie hören?“

Hier sehen wir die Erhebung der neuen heterodoxen Praxis über die Lehre, die die Menschen dazu führt, nach dem Vorbild der häretischen Lehre zu denken.

Dies ist die gleiche Taktik, die die Progressisten auf der jüngsten Synode anwendeten, die eine Änderung der Praxis der Scheidung befürworteten und die Zulassung der bürgerlich Wiederverheirateten zum Empfang der Kommunion, und dann nur wiederholten, was die meisten Naiven akzeptierten: „aber wir haben doch nichts an der Lehre geändert".

Haben wir nichts gelernt in den letzten 50 Jahren? Die gesamte Revolution des Zweiten Vatikanischen Konzils beruht auf der Taktik der Erhebung des "Pastoralen" über das Dogma, ohne explizit die Lehre zu ändern, und dennoch zugleich eine Revolution in der katholischen Haltung hervorzubringen.

Eine andere Taktik der Modernisten und der konziliaren Revolution, ist das bezeichnende Schweigen über die Punkte der Lehre, die der neuen Ausrichtung entgegenstehen. In den Worten des herausragenden Pater Edward Hanahoe ausgedrückt: die Ökumenisten "tun so, als ob das Lehramt nicht gesprochen hätte."

Niemals werden Sie von den Konzilspäpsten, angefangen von Johannes XXIII. bis hin zum gegenwärtigen Papst hören, dass diese die klare Verurteilung des religiösen Indifferentismus bekräftigen, wie wir sie in Mirari Vos von Papst Gregor XVI. finden:

Gehen wir zu einer weiteren schwerwiegenden Ursache von Übeln, unter denen die Kirche zu Unserem Leidwesen gegenwärtig so schwer leidet – der Gleichgültigkeit in Glaubenssachen, auch Indifferentismus genannt. Das ist jene verkehrte Meinung, die sich durch die Bosheit ruchloser Menschen überall verbreitet. Danach ist es möglich, das ewige Seelenheil durch jedes beliebige Glaubensbekenntnis zu erlangen, wenn die Sitten nach den Regeln des anständigen und ehrbaren Lebens ausgerichtet sind. Ihr werdet jedoch in dieser eindeutigen und einleuchtenden Angelegenheit ohne große Mühe den großen verderblichen Irrtum von den Völkern abwehren, die Eurer Sorge anvertraut sind. Der Apostel Paulus lehrt uns, dass es nur einen Gott, einen Glauben und eine Taufe gibt. Mögen alle in Furcht geraten, die behaupten, das Bekenntnis jedes beliebigen Glaubens würde den Zugang zum Hafen der Seligkeit öffnen. Deshalb mögen sie im Geiste das Zeugnis der Worte des Erlösers bedenken, dass sie gegen Christus sind, weil sie nicht mit Christus sind, und unheilvoll zerstreuen, wenn sie nicht mit Christus sammeln. Ohne Zweifel werden sie für immer verloren gehen, wenn sie nicht den katholischen Glauben haben und diesen unversehrt und unverletzt bewahren.

So tun, als ob das Lehramt nichts gesagt hat“ und die Erhebung der heterodoxen Praxis über die Lehre, sind die zwei prinzipiellen modernistischen Taktiken der konziliaren Revolution des religiösen Indifferentismus, wovor Papst Gregor XVI. in Mirari Vos warnt.

NACHTRAG: Wir sollten nicht vergessen, dass interreligiöse Aktivitäten von allen Konzilspäpsten, darunter auch Franziskus‘ unmittelbarem Vorgänger, gefördert wurden. Um nur ein Beispiel zu geben: die interreligiöse Ausrichtung gehörte vollständig zum Pontifikats des angeblich konservativen Papstes Benedikt XVI. Denken Sie nur an die interreligiöse Zusammenkunft unter Papst Benedikt in Assisi im Jahr 2011. Dies war die Art der Tätigkeit, die das förderte und den Grundstein legte für Franziskus‘ unverfrorenen Ansatz.

Beim Treffen in Assisi 2011 trat der nigerianische Professor Wande Abimbola, Vertreter der afrikanischen Yoruba-Religion, auf die Kanzel, während die Mitglieder der Weltreligionen sich das Heiligtum der Assisi-Kirche mit Papst Benedikt teilten. Abimbola sang ein Gebet und schüttelte ein Perkussionsinstrument, während er den Delegierten sagte, dass Frieden nur mit größerem Respekt vor den einheimischen Religionen möglich sei. Weiter sagte er:

„Wir müssen immer daran denken, dass unsere eigene Religion, zusammen mit den Religionen die von anderen Menschen praktiziert wird, in den Augen des Allmächtigen gültig und wertvoll sind, der uns alle mit einer solchen Vielfalt unterschiedlicher Lebensweisen und Glaubenssysteme geschaffen hat."

Quelle: sspx.org

  • 1. Streng genommen ist die unqualifizierte Behauptung von Papst Franziskus, dass Katholiken und Mitglieder aller Religionen „Kinder Gottes“ sind, eine Abkehr von der wahren katholischen Lehre. Die Schrift sagt uns, dass wir ohne Taufe „Kinder des Zorns“ sind. „Denn wir sind von Natur aus Kinder des Zorns.“ (Eph. 2: 3). Wir gehören nur zur Familie Gottes durch die Taufe und die Mitgliedschaft in der einen wahren katholischen Kirche Christi, die von Ihm gegründet wurde. Dies ist die beständige katholische Lehre, die Papst Franziskus auf dem Altar einer falschen konziliaren Ökumene opfert.