
Am Samstag, dem 21. April, haben sechzehn Katholiken in der Kapelle "zum Guten Hirten" im westfälischen Lippstadt das Sakrament der Firmung empfangen, darunter Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus ganz Deutschland.
Um halb elf Uhr begann zunächst der feierliche Firmgottesdienst mit einer frei gesprochenen Predigt von Bischof Alfonso de Galarreta, die von einem Priester auf deutsch übersetzt wurde. Er erläuterte, wie Christus seine Apostel mit dem Heiligen Geistes ausgestattet hat und wie sein Beistand zu Pfingsten auch den Gläubigen in Jerusalem zuteil wurden.
Die Firmung verleihe dem Katholiken drei wichtige Gaben, die zugleich seine Aufgaben seien:
1. Er soll ein Zeuge des Glaubens sein. - 2. Er ist als "Soldat Christi" berufen und erwählt, für die Heilswahrheiten einzutreten und für Christi Reich zu kämpfen. - 3. Er ist ein Apostel der Kirche und soll sich zum Glauben bekennen und ihn verbreiten.
Als Beter und Kämpfer für den katholischen Glauben lebe der Gefirmte aus der Kraft der übernatürlichen Tugenden (Glaube, Hoffnung, Liebe), die Gott uns durch seine Gnade schenke. Berufen zur Heiligkeit, soll sich der Gläubige für das Königtum Christi einsetzen, obwohl - so der Bischof wörtlich - sich "Mutter Kirche in einer furchtbaren Krise" befinde.
Der heutige Relativismus vertrete die Gleichheit der Religionen und die Irrlehre, wonach jeder seine "eigene Wahrheit" finden könne. Verhängnisvoll sei auch die Ehrfurchtslosigkeit gegenüber dem Altarsakrament: Heute gehe bald jeder zur hl. Kommunion, ob er sich im "Stand der Gnade" befinde oder nicht.
Es gelte, sich unter den Schutzmantel Mariens zu stellen und ihr Unbeflecktes Herz als Zuflucht vertrauensvoll zu verehren, erklärte der Bischof weiter. Die Gottesmutter führe sicher zu Christus, der wiederum unser Heilsweg zum himmlischen Vater sei. Maria könne für uns bei ihrem göttlichen Sohn die Gnade der Beharrlichkeit und Glaubenstreue erbitten, die in dieser verwirrenden Zeit so entscheidend sei.
Nach der Predigt erfolgte die Spendung der hl. Firmung nach dem traditionellen Ritus. Der Bischof legte den Firmlingen die Hände auf und salbte sie mit Chrisamöl. Nach der Firmung, die ca. 45 Minuten dauerte, begann die hl. Messe bzw. das levitierte Amt mit dem Bischof und zwei Priestern. Neben den Ministranten war zudem eine gregorianische Männerschola zugegen; die Kapelle war mit Gläubigen aus nah und fern voll besetzt. Nach den Feierlichkeiten gab es auf dem Platz vor der Kapelle noch viele anregende Gespräche zwischen Priestern und Kirchenbesuchern, zwischen Firmlingen, ihren Angehörigen und Gratulanten.
Bericht und Bild von Felizitas Küble